Nun nach „Under the Bed“ war es Zeit für was bodenständigeres, sprich realeres.
Da kommt ein so ein kleiner Homeinvasionfilm ganz recht.
In den letzten Jahren sind bei diesem Genre immer ganz gerne die Eltern die gewesen die dann den Tag, meistens eher Abend oder die Nacht, versuchen zu retten, eigentlich fällt mir seit „Kevin alleine zu Haus“ Teil 1 bis glaube mittlerweile ist man bei 5 nichts sonderlich ein, wo die Kinder die Gangster verjagen, was wohl daran liegt, dass die Kevinfilme für ein jüngeres Publikum sind, während die meisten Homeinvasioner eher auf das reifere Publikum setzen, mit ihrer ganzen Gewalt und den ganzen Vergewaltigungen.
Aber habt ihr euch auch schon immer gefragt wie Kevin in fies und realistisch ausgesehen hätte?
Inhalt: Eine typisch amerikanische Patchworkfamilie zieht aufs Land.
Vater Bill (Boyd Kestner) und Mutter Maggie (Lisa Rotondi ) sind glücklich, doch Tochter Lauren (Fabianne Therese) ist alles andere als happy.
Ihrem Bruder Owen (Ryan Hartwig) scheint das alles egal zu sein, er spricht sowieso nicht.
Was keiner weiß, Mammi und Papi haben eine beträchtliche Summe Geld von Gangsterboss Bellavance (Ray Wise) geklaut, mit der sie sich jetzt ein neues Leben ermöglichen wollen.
Zu dumm, dass Bellavance für 48 Stunden aus dem Gefängnis raus ist und sein Geld wieder haben will um sich damit mit seinem Sohn abzusetzen.
So hetzt er der Familie kurzerhand sein vierköpfiges Killerkommando (Dana Ashbrook, Derek Mears, Jacob Reynolds und Joseph McKelheer) schwerbewaffnet auf den Hals mit dem Befehl alle zu töten und das Geld zu holen.
Womit allerdings keiner rechnet ist, das Owen aus der Psychiatrie genommen wurde und eine Aggressionsskala von 99,5% hat…
Habt ihr über die Frage kurz mal nachgedacht?
Ich meine ernsthaft Joe Pesci und Daniel Stern, wären beide wahrscheinlich körperliche und geistige Pflegefälle, nirgendwo mehr einsetzbar, schon nach Teil 1.
Wenn sie überlebt hätten würden sie wohl sabbernd und starrend in einer Ecke im Heim sitzen mit künstlichen Darmausgängen und mehr als körperlich beeinträchtigt.
Somit ist der Gedanke eigentlich faszinierend, das Kevinprinzip zunehmen und es mal wirklichkeitsgetreu zu zeigen.
Autor Ben Powell hat meiner Meinung da auch gute Arbeit geleistet.
Schon alleine die Idee mit der Aggressionsskala und das Owen wegen Aggressionsprobleme in der Psychiatrie war bringt etwas Würze in die Sache und so beginnt Owen sein Werk, als die bösen Jungs kommen.
Auch sonst sind die Figuren recht gut erarbeitet.
Allerdings kommt man bedingt durch die Kevinfilme nicht umher das eine oder andere Mal zu schmunzeln oder zu lachen, selbst wenn das Resultat anders als bei Kevin ein Offenerbruch ist statt nur Beinschmerzen.
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Derek „Jason“ Mears macht aber einen ausgezeichneten Job, er hat komödiantisches Talent, zumindest bringt er seine Figur stellenweise so rüber, als wäre er auf der Jagt nach Kevin.
Ryan Hartwig kannte ich vorher gar nicht, aber er spielt Owen so schön emotionslos und kalt, dass man ihm die Sache zu 100% abnimmt.
Ich werde ihn auf jeden Fall im Auge behalten.
Ray Wise, der für mich auf Ewig mit „Robo Cop“ assoziiert wird, macht wie so oft einen soliden wenn auch kleinen Job.
Dana Ashbrook ist großartig als Anführer der Bande, er war schon super in „The Kill Point“ und „L.A. Crash“ für die Serienfreunde unter euch, beides ein Blick wert.
Fabianne Therese macht ihre Sache solide mehr auch nicht, sie hinterlässt jetzt keinen sonderlichen Eindruck und ist in ihrer Rolle auch zu austauschbar, meiner Meinung nach.
Kommen wir aber zum Wesentlichen zurück Owen und sein Kampf.
Was man hier geboten bekommt hat zu Recht eine FSK18.
Schon am Anfang ist das Killerkommando unterwegs und geht recht blutig seinen Job nach, aber was einem dann im Laufe des Filmes von einem Jungen geboten wird ist schon schön fies und sicher der FSK ein Dorn im Auge gewesen.
Der Film geizt nicht mit Blut und Gewaltdarstellung oder besser der Darstellung der aus den Fallen resultierenden Verletzungen.
Zudem sind einige der Fallen bitterböse vor allem das Finale im Haus ist böse und schwarzhumorig, erinnert es doch an einen besagten Kevin.
Besagter Kevin war aber nie so um einen „Abschluss“ bemüht wie Owen, der keine halben Sachen zu machen scheint und gerne auch das Werk seiner Stiefschwester beendet.
Die beiden geben ein Recht gutes Gespann ab, der gefühlslose Killer, der mit den Täter spielt und das hilflose hysterische Mädchen, kommt einem bekannt vor, sicher, aber meine Güte „Under the Bed“ war auch schon zusammengesucht.
Wie bei „Under the Bed“ kommen einen hier auch Assoziationen in den Sinn.
Sicher, zum einen „Kevin alleine zu Haus“ und dann auch so was wie „Rambo“ da sich viel im Film im Wald abspielt.
Hätte Rambo einen psychisch gestörten Sohn, Owen wäre es.
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Anders als „Under the Bed“ wird „Aggression Scale“, da draußen eher positive aufgenommen ohne viel Kritik, somit habe ich hier natürlich nichts, was sich zu hinterfragen lohnt.
Das einzige nennenswerte, wäre dass ihn einige platt finden und meinen es wäre kaum Handlung vorhanden, aber Leute kommt, der Film soll kurzzeitigen Spaß bringen und das schafft er, wenn man keinen sechsten Kevinteil erwartet.
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„Aggression Scale“ läuft wie „Under the Bed“ auch unter 90 Minuten, weshalb beide hintereinander geguckt fasst wie zwei Episoden einer bösen TV-Serie wirken.
Die sehr gut passende Musik stammt von Kevin Riepl, sie ist nicht aufdringlich und fügt sich in den Film ein, somit bleibt auch nichts hängen, aber sie fällt auch nicht negativ auf.
Wirkliche Filmmusikkomponisten bei denen was hängenbleibt gibt es in jüngerer Zeit eh nicht, fällt mir gerade ein.
Ein Herr Williams und CO ist ja auch schon länger im Amt.
Die Kamera von Jeff Dolen ist gut, er experimentier sogar etwas mit Winkeln, nichts spektakuläres aber nett.
Tja was bleibt da noch?
Ein solides Casting von Joe Lorenzo gute Kamera von Jeff Dolen, passende Musik von Kevin Riepl und wieder eine solide Regie von Steven C. Miller.
Ich würde ja gerne mehr über den Film herziehen aber ich hatte etwas über 80 Minuten Spaß an dem Teil.
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Längen gibt es auch nicht wirklich welche.
Ich könnte ihn jetzt noch mit anderen Homeinvasionern vergleichen oder einen Vortrag über die Aggressionsskala schreiben oder dissoziale Persönlichkeitsstörungen, aber wer will das schon?
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Fazit: Sehr sehr spaßiger Homeinvasioner, bei dem zur Abwechslung mal nicht die Eltern zurückschlagen sondern es endlich mal eine ernste Variante des kevinischen Kampf gegen Gangster gibt.
![Daumen hoch +++](./images/smilies/icon_thumbup.gif)
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