Rezension: Die Elfen - 07 - Die Bibliothek von Iskendria
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Rezension: Die Elfen - 07 - Die Bibliothek von Iskendria
Die Elfen - 07 - Die Bibliothek von Iskendria
Zum Inhalt:
Emerells Entscheidung, den Albenpfad zu vernichten, hat schwerwiegende Konsequenzen. Die Geister der Yingiz bedrohen nun die Albenmark, weshalb die Elfenkönigin nur einen Ausweg sieht: sie schickt den treuen Ollowain gemeinsam mit Ganda zur Bibliothek von Iskendria. Dort sollen die beiden alles über die Yingiz in Erfahrung bringen. Niemand ahnt, daß sie ausgerechnet dort auf einen tödlichen Widersacher treffen werden.
Zur Produktion:
Vor knapp drei Monaten endete die vorangegangene Folge (Die goldenen Pfade) gewissermaßen mit einem inhaltlichen Paukenschlag. Nach dieser doch sehr dramatischen Episode verläuft hier alles etwas ruhiger. Das liegt hauptsächlich daran, daß der Fokus der Handlung auf dem Schwertmeister und seiner Begleiterin liegt, die sich den größten Teil des Hörspiels über in der titelgebenden Bibliothek aufhalten. Und in einem solchen Gebäude geht es nun mal eher gesittet zu, was in der Fantasywelt ebenso zu sein scheint. Trotzdem müssen sich Actionfans keine Sorgen machen, denn gegen Ende kommt es dann doch noch zu einem mitreißenden Kampf, der für einen Beteiligten dramatische Folgen hat. Bis es soweit ist, erzählt Skriptautor Dennis Erhardt nicht nur eine unterhaltsame Geschichte, sondern sorgt auch ganz nebenbei für eine tiefere Charakterisierung der Lutin Ganda. Natürlich gibt es am Schluß wieder einen äußerst eindrucksvollen Cliffhanger, der für ordentlich Vorfreude auf die nächste Folge sorgt.
Dennis Erhardt, neben Skript und Regie zugleich auch Produzent des Ganzen, bietet in Zusammenarbeit mit ear2brain productions ein überaus üppiges Hörerlebnis. Geschickt wird die breit angelegte, immer treibende Musik mit zahlreichen Sprechern und verschiedensten Geräuschen, unter anderem Wind, Regen und knisternde Flammen, zu einem Klangteppich verwoben, wie ihn so manche Spielfilmproduktion nicht erreicht. Das Erstaunlichste daran ist, daß die Aufnahmen zwar in drei verschiedenen Studios stattfanden, aber trotkling alles wie aus einem Guss wirkt. Abgerundet wird der positive Gesamteindruck durch ein schön gestaltetes Booklet, welches neben den Stabangaben auch ein erläuterndes Vorwort des Buchautors Bernhard Hennen enthält.
Zu den Sprechern:
Ebenso umfangreich wie die zum Einsatz kommenden Musikinstrumente, ist auch die Anzahl der Sprecher. Wie gewohnt, gehe ich auf die einzelnen Akteure nach den von ihnen dargestellten Rassen ein.
Elfen:
Obwohl Helmut Zierl(Meister Alvias/Erzähler) hier erneut auch als Erzähler genannt wird, gibt es für ihn in dieser Eigenschaft eher wenig zu tun. Stattdessen hat er Gelegenheit, als besorgter Teilnehmer des Geschehens zu agieren. Bernd Rumpf(Ollowain) scheint die Rolle des vom Schicksal gebeutelten Schwertmeisters vollkommen verinnerlicht zu haben. Egal ob er amüsiert, angeekelt oder wütend ist, sein Spiel bleibt immer natürlich. Christian Stark(Galawayn) als undurchsichtiger Hüter der Bücher über die Yildriz, fand ich dagegen etwas zu leidenschaftslos. Klaus Sonnenschein(Meister Reilif) ist der eindrucksvolle Bibliotheksvorsteher mit leicht heiserer Stimme, und Daniela Hoffmann(Emerelle) brilliert in ihrer Darstellung der gelassenen Aristokratin, die nur im Beisein ihrer Vertrauten ihre weiche Seite zum Vorschein kommen läßt. Sonja Stein(Obilee) ist klasse als junges, quirliges Mädchen, dem man den schnellen Wechsel seiner Gefühle jederzeit abnimmt. Besonderes Lob geht an Nele Mueller-Stöfen(Valynwyn) die mit gefühlvoller Stimme erst das Bild einer verruchten Frau schafft, nur um es kurze Zeit später mit viel Abgeklärtheit wieder einzureißen.
Trolle:
Luise Lunow(Skanga) ist wie üblich perfekt als uralte, intrigante Schamanin, die in ihrem bösen Werk tatkräftig von der kriecherischen, ein wenig einfältigen Gehilfin Simona Pahl(Birga) unterstüzt wird.
Kobolde:
Die Hauptrolle spielt diesmal ganz klar Laura Maire(Ganda), da die Handlung hauptsächlich aus ihrer Sicht geschildert wird und sie somit auch als Erzählerin fungiert. Es macht Spaß, ihrer wohlklingenden Stimme zu lauschen, wie sie mit beinahe sadistischer Begeisterung die grausamsten Geschichten erzählt. Ganz entsprechend ihrer Rolle der jungen Lutin, klingt sie mal clever, manchmal einfach nur altklug und im nächsten Moment vorlaut. Mindestens ebensoviel Laune macht Santiago Ziesmer(Qualbam), dessen prägnantes Organ genau richtig für den Part eines extrem hilfsbereiten Kobolds ist.
Menschen:
Genau wie Uli Krohm(Kapitän), den neugierigen Schiffsführer mit brummiger Stimme, gelüstet es auch Stefan Staudinger(Fettsack), einen schmierigen Widerling, nach der jungen, überaus schönen Ganda.
Minotauren:
Rüdiger Kuhlbrodt(Kleos) gibt dem verkrüppelten Minotauren mit seiner gemurmelten, leicht abgehackten Sprechweise ein eigenes Gesicht.
Kentauren:
Noch etwas besser hat mir allerdings Bernd Stephan(Chiron) als Kentaur gefallen. Mit seiner ironischen Art bzw. seinem beißenden Spott, bringt er den Wandel vom Lehrer zum Wächter bestens auf den Punkt.
Weiter Bewohner von Albenmark:
Die Nebenrollen werden von Oliver Böttcher, Achim Buch, Linda Fölster, Janis Grossmann, Jürgen Holdorf, Torsten Michaelis und Achim Schülke, unter anderem als Prostituierte oder Freier, verkörpert bzw. kommen ihre Talente in den Massenszenen zum Einsatz. Ebenso wieder mit dabei: der ehrenamtliche 15-köpfige Trollchor unter der Regie von Sebastian Breidbach, der sich diesmal durch Klagerufe auszeichnet.
Fazit:
Unterhaltsame und kurzweilige Fortführung der epischen Fantasy-Saga.
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