Rezension: Gruselkabinett - 103 - Das ägyptische Parfüm

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MonsterAsyl
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Rezension: Gruselkabinett - 103 - Das ägyptische Parfüm

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Gruselkabinett - 103 - Das ägyptische Parfüm

Zum Inhalt:
Nach ausgedehnten Studienreisen, die ihn unter anderem nach Ägypten führten, hat sich der junge Anwalt Thomas Keston in London niedergelassen. Eines Abends, als er gerade dabei ist, einen Artikel für eine juristische Publikation zu verfassen, füllt sich der Raum mit einem seltsamen, süßlichen Geruch. Keston kann diesen zunächst nicht einordnen, aber dann fällt es ihm wieder ein. Es handelt sich um ein sehr seltenes altägyptisches Parfum, das er bei seinen Reisen schon einmal gerochen hat. Doch wie kommt dieser Duft nach all der Zeit nach London, und was hat das zu bedeuten?

Zur Produktion:
"The Perfume of Egypt", so der englische Originaltitel der zugrundeliegenden Kurzgeschichte von Charles Webster Leadbeater (16.02.1854 - 01.03.1934), erfuhr seine Erstveröffentlichung 1911 in dem Buch "The Perfume of Egypt and other Weird Stories". Um das Hörspiel besser einordnen zu können, noch ein paar Worte zum Autor. Leadbeater war zunächst Priester der 'Kirche von England', begann aber 1881, sich für Spiritismus zu interessieren. Dieses Feld und alles, was damit zu tun hat, faszinierte ihn derart, daß er 1883 Mitglied der Theosophischen Gesellschaft wurde. Nach einem bewegten Leben, das ihn unter anderem nach Indien und Ceylon führte, ließ er sich 1909 endgültig in Australien nieder. Im Zeitraum von 1895 bis 1934 verfasste er insgesamt 69 Bücher und Broschüren, unter anderem zu den Themen: "Die Existenz eines liebenden Gottes", "Was passiert nach dem Tod" und "Unsterblichkeit der menschlichen Seele". Um aus "Das ägyptische Parüm" ein Hörspiel zu machen, musste Skriptautor Marc Gruppe einige Veränderungen vornehmen. Leadbeater leitet seine Geschichte selbst ein, tut dann aber so, als handele es sich um die Erzählung eines anderen, die er nur wiedergibt und mit Kommentaren bzw. Fußnoten versieht. Gruppe hat diese Einleitung wohlweißlich weggelassen und beginnt direkt mit der eigentlichen Handlung. Neben der Umwandlung von Beschreibungen in Dialoge, gibt es auch noch diverse andere Unterschiede im Vergleich zur Vorlage. So findet Keston in Leadbeaters Kurzgeschichte die Notizen erst später, während er bei Gruppe direkt dabei ist, außerdem erkennt er Jack erst nicht, während er im Original sofort weiß, wen er vor sich hat. Richtig auffällig ist nur eine Änderung: Marc Gruppe hat das "erklärende Ende" weggelassen. Diese Streichung kann man nur begrüßen, einerseits, weil die "Auflösung" nicht wirklich erhellend ist und andererseits, weil das Geschehen so ein Mysterium bleibt. Marc Gruppe hat wirklich alles aus dem Text herausgeholt, und der Hörer verfolgt die Handlung auch gespannt bis zum Schluss, aber trotzdem ist das Erlebnis ein wenig unbefriedigend. Schon bei Leadbeater kann man die Zusammenhänge nicht wirklich nachvollziehen und diese "Schwäche" konnte auch das ansonsten so Drehbuch nicht ausmerzen. Wer die Geschichte oder auch eine andere von Leadbeater im englischen Original lesen möchte, findet das oben erwähnte Buch komplett im Internet unter http://manybooks.net/titles/leadbeaterc ... egypt.html.
Im Gegensatz zur vorangegangenen Folge, verzichten Stephan Bosenius und Marc Gruppe hier beinahe komplett auf Melodien und unterlegen die einzelnen Szenen stattdessen mit langgezogenenen Tönen oder düsteren Synthesizersounds. Aber auch klassische Instrumente, wie Klavier, Geige, Oboe und Harfe kann man immer wieder heraushören. Die Geräuschkulisse fällt gewohnt üppig aus. Egal, ob es sich dabei um den ägyptischen Basar, in Form von hektischem Treiben, den Marktschreiern und verschiedenen Tierlauten handelt, oder das Anwesen der Fernleighs in England, welches mit knarrenden Dielen, einer schweren Tür oder dem Kaminfeuer atmosphärisch dargestellt wird. Das Highlight sind für mich allerdings die unheimlichen Seufzer und Stöhner, die Keston in seinem Zimmer hört.

Zu den Sprechern:
Jonas Baeck(Thomas Keston), der Sprecher der Hauptrolle, welcher auch als Erzähler fungiert, hat mir am Besten gefallen. Seine Stimme und die Art, sich zu artikulieren, erinnern mich sehr an Hörspiele aus meiner Kindheit, und es ist ein akustisches Vergnügen, wie intensiv er seinen Schrecken spielt. Ihm zur Seite steht Matthias Lühn(Jack Fernleigh) als jovialer Freund aus alten Tagen, den nichts aus der Ruhe zu bringen scheint. Eckart Dux(Scheich) portraitiert den geheimnisvollen Orientalen, bei dem Keston das Parfüm zum ersten Mal riecht. Er spricht zwar mit viel Gusto, aber sein Akzent klingt für mich eher russisch als ägyptisch-arabisch. Marius Clarén(Mustapha) hat in seiner Rolle als ängstlicher Diener zwar ebenfalls einen Akzent, dieser hört sich jedoch etwas "echter" an als bei Dux. Jochen Schröder(Carter) ist klasse als ausnehmend höflich auftretender älterer Butler, und Sven Dahlem(Sir Ralph Fernleigh) überzeugt mit diabolischem Lachen und bösem Unterton in der Stimme.

Fazit:
Beeindruckende Umsetzung einer leider nicht ganz so überzeugenden literarischen Vorlage.

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Keeper of the Monsters

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