Rezension: Die Schule der magischen Tiere - 1

Von Pettersson und Findus bis hin zu den Drei Fragezeichen - Hier wird das kindliche Ohr gefüttert
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MonsterAsyl
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Rezension: Die Schule der magischen Tiere - 1

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Die Schule der magischen Tiere - 1

Zum Inhalt:
Zu Benni Schuberts großem Bedauern gehen die Ferien zu Ende, und er muss wieder in die Schule. Doch diesmal ist alles anders als sonst. Bennis Klasse bekommt eine neue, irgendwie seltsame Lehrerin und eine neue Mitschülerin, Ida Kronenberg, die Tochter des Frisörs. Richtig aufregend wird es aber erst, als Miss Cornfield ihren Schülern von Mr. Morrison und seiner "Schule der magischen Tiere" erzählt. Was hat es damit auf sich? Erlaubt sich die Lehrerin einen Spaß oder steckt mehr dahinter? Und woher kommt auf einmal dieser merkwürdige Gestank in den Räumen?

Zur Produktion:
Da heutzutage Hörspielumsetzungen zu Kinofilmen schon gang und gäbe geworden sind, während Adaptionen von Buchreihen immer seltener erscheinen, freut es mich umso mehr, wenn sich ein Label eine aktuell bei Kindern und Jugendlichen beliebte Buchreihe als Vorlage nimmt. Karussell hat ja in der Vergangenheit schon mehrfach ein gutes Gespür für die richtige Auswahl bewiesen, und auch die Hörspieladaption von "Die Schule der magischen Tiere" (das Buch erschien im Carlsen Verlag) könnte ein Erfolg werden. In schriftlicher Form ist das längst der Fall, denn der hier zugrundeliegende erste Band, welcher 2013 veröffentlicht wurde, schaffte es damals auf Anhieb in die Spiegel-Bestsellerliste. Margit Auer, die Autorin, der es darum geht, Kindern und Jugendlichen den Wert von Freundschaften und Gesprächen miteinander bzw. gegenseitigem Zuhören zu vermitteln, hat inzwischen acht Fortsetzungen und eine Ablegerreihe ("Die magische Schule der Tiere - Endlich Ferien") verfasst, weitere Bände werden sicherlich noch folgen.
Das Manuskript stammt von Ludger Billerbeck, der bereits umfangreiche Erfahrung in diesem Bereich vorweisen kann, unter anderem ist er Verfasser sämtlicher Skripte für die Conni-Hörspielserie. Auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe, bin ich mir doch sicher, daß Billerbeck wirklich alle Details der 208 Seiten starken literarischen Vorlage übernommen hat. Häufig beginnen Kindergeschichten ja mit einer ausführlichen Vorstellung der Hauptfiguren, bei der die physischen und psychischen Grundlagen umrissen werden. Das ist hier nicht der Fall, sondern der Hörer lernt die Figuren erst allmählich anhand ihres Verhaltens kennen. Mir gefällt das, da ich eine solche "Erzählweise" sehr viel lebensnaher finde. Schließlich weiß man ja, wenn man jemanden neu kennenlernt, auch nicht sofort jedes Detail aus dessen Leben bzw. wie dieser wirklich "tickt".
Da es sich um die Einführungsfolge handelt, wird schon ein großer Teil der Handlung damit verbracht, den Hörer in die magische Welt und ihre Protagonisten einzuführen, und so bleibt das Geschehen zunächst eher spannungsarm. Erst als die Kinder ihre Tiere bekommen und die mysteriösen Geruchsbelästigungen einsetzen, nimmt die Geschichte wirklich Fahrt auf, und die Ereignisse werden bis zum versöhnlichen Ende unterhaltsam und (vor allem für jüngere Hörer) durchaus aufregend erzählt.
Für Regie, Produktion und Musik hat Karussell wieder das Studio "German Wahnsinn" beauftragt, welches gewohnt gute Qualität abliefert.
Bei der Instrumentenauswahl setzt man vor allem auf die Gitarre, und neben dem flotten Titellied, kommt diese auch in verschiedenen kurzen Zwischenmelodien zum Einsatz. Die düsteren Momente werden mit getragen gespielter Klaviermusik unterstrichen, während sphärische Synthesizerklänge die magischen Augenblicke begleiten. Für zusätzliche Lebendigkeit sorgt die umfangreiche Geräuschkulisse, die beinahe einer kleinen Weltreise gleicht. Von auf antarktischem Schnee knirschenden Schritten, bis hin zu den sich brechenden Wellen an einem einsamen Strand in der Südsee, ist alles vorhanden. Doch auch "einheimische" Laute sind zahlreich vertreten, und so illustrieren unter anderem Vogelgezwitscher, lärmende Kinder und eine keckernde Elster die unterschiedlichen Handlungsorte. Die Effekte sind nicht ganz so zahlreich und laufen meist unauffällig im Hintergrund ab.

Zu den Sprechern:
Karussell hat sich nicht lumpen lassen, und so kommen in diesem Hörspiel über 20 Sprecher zum Einsatz. Achim Buch(Erzähler) absolviert diese Aufgabe durchaus zufriedenstellend. Seine leicht raue Stimme eignet sich gut für den Vortrag, und die Betonung sitzt auf den Punkt. Allerdings hätte ich mir manchmal ein wenig mehr Tempo in seinem Vortrag gewünscht. Auf Anhieb gut gefallen hat mir Achim Schülke(Mr. Mortimer Morrison) als geheimnisvoller Inhaber der magischen Zoohandlung. Seine freundliche, etwas brummige Art unterstreicht den kauzigen Charakter der Figur, und ich hätte ihn gern länger gehört. Ebenfalls sehr überzeugend fand ich Gabriele Libbach(Miss Mary Cornfield), die seltsame, aber durchaus freundliche neue Pädagogin, die mich von ihrer Art her ein wenig an Mary Poppins erinnert. Bei den Kindern stechen vor allem die beiden Hauptfiguren Josephine Martz(Ida Kronenberg) als einsamer Neuankömmlig, der auch noch mit der ersten Verliebtheit klarkommen muss, und Leander Elias(Benni Schubert) in der Rolle des schüchternen, unsicheren Einzelgänger heraus. Vor allem Elias hinterlässt hier einen bleibenden Eindruck, denn seine Wandlung vom Angsthasen hin zum entschlossen und mutig auftretenden Freund, ist hervorragend gespielt. Ich habe ja eine kleine Schwäche für die "Bösen", und Manuela Eifrigs(Helene) Darstellung des kiebigen Mädchens mit der großen Klappe hat mich nicht enttäuscht. Sie legt viel Emotion in ihr Spiel, und man kauft ihr die Zickigkeit jederzeit ab. Das gilt auch für Selina Böttcher(Anna-Lena), Samina König(Finja) und Julia Fölster(Katinka) als die zu ihr aufsehende und Aufmerksamkeit heischende Mädchenclique. Ebenso gut gefallen hat mir Daniel Axt(Jo) in seiner Rolle des überheblichen Schönlings, der keine Gelegenheit auslässt, einen dummen Witz zu reißen oder Benni zu ärgern. Sein Freund Flemming Stein(Silas) bleibt dagegen etwas blass, obwohl er ständig versucht, noch witziger als Jo zu sein. Theo Deterts(Eddie) ist der Schussel der Klasse, Lino Böttcher(Schoki) der Schokladenliebhaber mit der Mütze, Leonie Wesselow(Leonie) die nicht so begüterte Klassenkameradin und Julian Greis(Max) der Primus. Am besten gefallen hat mir aber der hochkarätig besetzte Cast der magischen Tiere. Allen voran die großartige Katja Brügger(Henrietta, die Schildkröte), welche das fast 200 Jahre alte Reptil mit leicht heiserer Stimme und in passend bedächtigem Tempo spricht. Mindestens ebenso erfolgreich sind Stefan Brönnecke(Rabbat, der Fuchs) in seinem Part des aufmunternden, charmanten Reineckes und Robin Brosch(Juri, der Pinguin) der den einsamen Pingun mit leichtem Schnarren intoniert. Konstantin Graudus(Caspar, das Chamäleon) hat zwar nur einen kurzen, aber aufgrund seiner hohen, beinahe fisteligen Aussprache im Gedächtnis bleibenden Auftritt, und Verena Herkewitz(Pinkie, die Elster) ist perfekt als diebischer Vogel, der keine Gelegenheit ungenutzt lässt, blinkende Dinge zu stibitzen. Das Schulpersonal sprechen Voker Hanisch(Herr Siegmann) als etwas zerstreuter Direktor, der angesichts der Vorkommnisse schließlich die Fassung verliert, Jennifer Böttcher(Frau Bergmann) als freundliche, aber fordernde Turnlehrerin und Wolfgang Riehm(Willi Wondrascheck) als netter Hausmeister mit Brummel-Stimme.

Fazit:
Für alle kleinen und großen Hörer ein gelungener, rund 80-minütiger Ausflug in eine von uns gar nicht so weit entfernte magische Welt.

Das Hörspiel Die Schule der magischen Tiere - 1
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Keeper of the Monsters

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