Rezension: Die Schule der magischen Tiere - 3 - Licht aus!
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Rezension: Die Schule der magischen Tiere - 3 - Licht aus!
Die Schule der magischen Tiere - 3 - Licht aus!
Zum Inhalt:
Miss Cornfield, die Klassenlehrerin von Ida, Benni und ihren Freunden, hat eine Überraschung für die Schüler: eine Lesenacht am Wochenende in der Schule, inklusive gemeinsames Pizzaessen. Alle freuen sich riesig darauf, nur Ida ist mit ihren Gedanken ganz woanders. Sie sorgt sich um den von ihr so geliebten uralten Kastanienbaum. Der soll nämlich, laut Ratsbeschluss, gefällt werden, um Raum für einen neuen Parkplatz zu schaffen. Da ihre Mitschüler nicht glauben, daß man daran noch etwas ändern kann, beschließt Ida kurzerhand, allein eine Unterschriftensammlung zu starten. Außerdem bekommt die zickige Helene von Mr. Morrison ein magisches Tier, obwohl sie gar keines haben möchte. Ob das gut geht? Und was hat es mit dem "Keller des Grauens" auf sich?
Zur Produktion:
Auch der dritte Teil der Hörspielreihe "Die Schule der magischen Tiere - Licht aus!" basiert auf einer Buchvorlage von Margit Aue, und da inzwischen neun Bände erschienen sind, darf man wohl auf weitere Vertonungen hoffen. Doch zurück zur vorliegenden Folge. Skriptautor Ludger Billerbeck hat die 224 Seiten für das Medium Hörspiel adaptiert und darauf geachtet, Ton und Stimmung der Vorlage beizubehalten. Ich muss sagen, daß mir dieser Teil bisher am besten gefallen hat. Das liegt zum einen an den beiden neuen Tieren, Eddies quirlige Fledermaus Eugenia mit dem amüsanten Sprachfehler und Helenes obercooler französischer Kater VON Karajan, zum anderen an der Art und Weise, wie Margit Auer die Probleme der beiden Kinder erst herausarbeitet und schließlich, mit Unterstützung der magischen Tiere, löst. Der Hörer erhält nicht nur die Erklärung für Eddies Konzentrationsschwäche und Tollpatschigkeit, sondern es kommt hier auch der Ursprung von Helenes angeberischem Verhalten ans Licht. Dieser Moment ist sehr bewegend in Szene gesetzt und für mich auch die beste Sequenz des Hörspiels.
Normalerweise gehe ich auf die äußere Aufmachung eines Hörspiels nicht weiter ein, aber eine Sache muss ich doch erwähnen, da mir solche "Spielereien" sehr gefallen. Das Bild von der Schule "Winterstein", welches sich immer innen unter der CD befindet, variiert bei jeder Folge ein wenig. Hier sieht man sie, passend zum Inhalt, mal bei Nacht.
Die Regie, Produktion und Musik hat wieder das Studio "German Wahnsinn" übernommen, und das bereits etablierte Niveau wird mühelos gehalten. Nach dem flotten, mit Gitarrenbegleitung eingespielten Titellied, gibt es noch diverse kürzere Stücke, bei denen auch noch andere Instrumente, wie Schlagzeug oder Klavier eingesetzt werden, die entweder zur Überleitung oder Unterstreichung einzelner Szenen dienen. So alternieren die Melodien zwischen bedrohlich (vor der verbotenen Tür), tragend (während Helenes "Märchenerzählung"), oder spannend (im "Keller des Grauens").
Ebenso sorgfältig wie die Musik, wurden auch die Geräusche ausgesucht. Mortimers Besuch der alten Burg wird z.B. unter anderem von zirpenden Grillen, einem leise wehenden Wind und raschelndem Gras begleitet. Wie schon in den beiden vorangegangenen Folgen, fällt die Inszenierung eher unaufgeregt aus, und auf spezielle Effekte wird weitestgehend verzichtet. Wenn sie zum Einsatz kommen, dann eher unauffällig, wie der Hall, mit dem die Kinderstimmen beim Betreten der Aula unterlegt werden oder die Verfremdung von Mortimers Stimme, so daß sie wie ein Funkspruch klingt. Auch in dieser Hinsicht hebt sich die Serie wohltuend von manch anderer mit gleicher Zielgruppe ab, denn hier wird das Klangbild nicht aufdringlich in den Vordergrund gestellt, sondern dient lediglich dazu, das Geschehen lebendiger und somit wirklichkeitsgetreuer zu gestalten.
Zu den Sprechern:
Mit Achim Buch(Erzähler) habe ich mich an diesem Punkt vollkommen arrangiert. Seine Betonung war ja schon immer anstandslos, und mit seinem Sprechtempo konnte ich mich auch anfreunden. Achim Schülke(Mr. Morrison) bietet wieder ein sehr abwechslungsreiches Spiel und beweist, daß er neben den extremen Emotionen wie Freude oder Ärger, auch die leisen Zwischentöne beherrscht. Gabriele Libbach(Miss Cornfield) ist für mich perfekt besetzt als freundliche Lehrerin, der das Wohl ihrer Schützlinge sehr am Herzen liegt. Josephine Martz(Ida) ist, dank der tatkräftigen Unterstützung ihres magischen Tieres, dem schlauen Fuchs aus dem Norden, Stefan Brönnecke(Rabbat, der Fuchs), zu einem eigenständigen, selbstbewussten Charakter herangereift, den Martz stets glaubwürdig intoniert. Leander Elias(Benni) ist diesmal zwar nicht ganz so präsent, aber jeder seiner Auftritte fällt überzeugend aus, und man kann ihm das schlechte Gewissen förmlich anhören. Der Fokus liegt diesmal ganz klar auf Theo Deterts(Edgar Petersen genannt Eddie) und Manuela Eifrig(Helene). Dementsprechend haben die beiden auch den meisten Text. Deters agiert prima als der ungeschickte, völlig verpeilte kleine Schussel, der durch sein magisches Tier wieder Selbstvertrauen gewinnt. Aber Eifrig, als angeberische Klassenzicke, ist für mich die beste Sprecherin des Hörspiels. Zu Beginn ist sie, wie gewohnt, das spöttische Biest, aber nachdem sie ihren Kater bekommen hat, wird sie immer kleinlauter, und die von ihrer Figur empfundene Trauer und Scham klingen so echt, daß man schnell das Bedürfnis verspürt, sie zu trösten. Die restlichen Mitschüler, Selina Böttcher(Anna-Lena), Daniel Axt(Jo), Leonie Wesselow(Leonie), Samina König(Finja) und Julia Fölster(Katinka) bleiben hauptsächlich im Hintergrund, zum Beispiel bei den Szenen innerhalb des Klassenzimmers. Katja Brügger(Henrietta, die Schildkröte) intoniert erneut das ratschlaggebende Reptil, welches von Bennis ständigen Aufforderungen, ihm etwas vorzulesen, leicht genervt ist, und Robin Brosch(Juri, der Pinguin) amüsiert mit seinem Gejammer über die Kälte. Die sympathische Stimme von Konstantin Graudus(Caspar, das Chamäleon) bekommt man nur kurz zu hören, die Bühne gehört diesmal Joanna Städter-Semmelrogge(Eugenia, die Fledermaus) als super gutgelaunte Fledermaus, die öfters en -erich an ihre Worte hängt und Patrick Elias(von Karajan, der Kater) als stolzer französischer Kater, der auf seine Art ein Spiegelbild Helenes ist. Das Schulpersonal kommt in Form des immer angespannten Direktors Voker Hanisch(Herr Siegmann), des etwas überlasteten Hausmeisters Wolfgang Riehm(Willi Wondrascheck) und der verärgerten Turnlehrerin Jennifer Böttcher(Frau Bergmann) zu Wort. Sehr gut gefallen hat mir auch Caroline Kiesewetter(Helenes Mutter Frau May) als völlig überkandidelte Person, welche unbedingt die Fassade aufrechterhalten will. So sehr ich mich auch freue, eine Sprecherliste im Booklet zu finden, so enttäuscht bin ich dann, wenn sie dermaßen lückenhaft ausfällt wie hier. Leonie Wesselow(Leonie) wird zweimal aufgeführt, aber der Sprecher des Bürgermeisters, der wesentlich mehr Text hat, überhaupt nicht. Ebenfalls fehlen die beiden Mitarbeiter des Gartenbauunternehmens, Idas Eltern (der Vater klingt viel zu jung) und der wütende Autofahrer.
Fazit:
Fast 79 Minuten phantasievolle Unterhaltung für Kinder und Jugendliche.
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